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Start Curriculum FachberaterIn für Psychotraumatologie

Weiterbildung zum Fachberater/zur Fachberaterin für Psychotraumatologie

ausgebucht

Alle Informationen im Überblick

Beginn & Uhrzeit:
26./27.08.2016

Ort:
Kennedyallee 78, 60596 Frankfurt am Main

Teilnahmegebühr:
2500,00 € zzgl. Kosten für Supervision

Beratung & Kontakt:
069-46990053

Fax:
069-46990052

Der einjährige Ausbildungsgang zum Fachberater/zur Fachberaterin für Psychotraumatologie richtet sich an professionelle Helfer verschiedener Berufsgruppen, die in ihrem Arbeitsbereich mit psychisch traumatisierten Menschen in Kontakt kommen: an Diplompädagoglnnen, Sozialpädagoglnnen, Heilpädagoglnnen, SozialarbeiterInnen, aber auch an ÄrztInnen und PsychologInnen u.a..

Das Curriculum soll ein Verständnis für die bei den traumatisierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ablaufenden psychischen Prozesse und die resultierenden Beziehungsdynamiken vermitteln, um damit den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern und Sicherheit in der Planung adäquater Interventionsstrategien zu ermöglichen. Grundlage des Seminars ist ein psychodynamisches Verständnis von Traumatisierung auf dem Hintergrund aktueller wissenschaftliche Erkenntnisse über die Auswirkungen von Traumata auf die psychosoziale Gesundheit und Entwicklung.

Wesentliche Bausteine der Fortbildung sind regelmäßige Supervisionen sowie Selbsterfahrung in der Gruppe. Die Fortbildungsseminare finden einmal monatlich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Zusätzlich finden an zwei Tagen Supervisionen statt. Die Fortbildung zum Fachberater/zur Fachberaterin für Psychotraumatologie endet mit der Erstellung einer schriftlichen Abschlussarbeit.

Zugangsvoraussetzung ist eine (Fach-) Hochschulausbildung oder vergleichbare Qualifikation. 
Die TeilnehmerInnen sollten in psychosozialen/beratenden Berufen tätig sein, in dem sie Kontakt mit traumatisierten Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen haben.

Inhalt:

1. Einführungsseminar

Das Seminar beginnt mit einer Einführung in wesentliche Theorien und Handlungsansätze im historischen Ablauf, Neurophysiologische Grundlagen und Begriffsdefinitionen erden eingeführt. Das Verlaufsmodell der psychischen Traumatisierung wird vorgestellt.

2. Vertiefung der Grundlagen und Einführung in die Zielgruppenorientierte Intervention (ZGI)
Formen des traumatischen Prozessverlaufes und die Traumadynamik werden verdeutlicht. Fallanalysen im Rahmen des Verlaufsmodells psychischer Traumatisierung werden anhand von Fallbeispielen vertieft. Die Beurteilung und Planung adäquater Unterstützungs- und Behandlungsstrategien für Traumaopfer, die der individuellen Situation und dem individuellen Risikoprofil der Betroffenen entsprechen, sind Schwerpunkte des Bausteins.

3. Stabilisierung
In diesem Seminar werden Techniken, Übungen und ressourcenstabilisierende Strategien vorgestellt, die Menschen mit traumatischen Erfahrungen dabei unterstützen, sich vom traumatischen Geschehen zu distanzieren und zu stabilisieren, was einen wesentlichen Bestandteil jeder Beratung und Therapie darstellt. Im Seminar werden die theoretischen Grundlagen von Stabilisierungsübungen und imaginativen Techniken vermittelt und diese in praktischen Übungen eingeübt.

4. Singuläre und akute Traumatisierung
In diesem Modul werden Grundsätze der Psychologischen Erste Hilfe, der Einsatz von Psychoedukation sowie die Planung erster unterstützender Maßnahmen im Rahmen der akuten Traumatisierung vorgestellt und an Fallbeispielen geübt. Die Klassifizierung von Traumatypen wird erarbeitet und deren Bedeutung diskutiert.

5. Traumatisierungen im Kindes- und Jugendalter
Zu diesem Themenkomplex werden Grundlagen psychoanalytischer Entwicklungstheorie und Bindungstheorien sowie ihre Bedeutung vermittelt. Die Hirnentwicklung und Kindesentwicklung unter normalen und traumatischen Bedingungen wird veranschaulicht.

6. Diagnostik und Begutachtungslogik/ Gesprächsführung unter traumadynamischen Gesichtspunkten
In diesem Ausbildungsmodul werden die Grundlagen der psychotraumatologischen Diagnostik vermittelt. Hierzu gehört die Anamneseerhebung unter Berücksichtigung traumarelevanter Aspekte. Die Vermittlung traumaspezifisch modifizierter Gesprächstechniken steht im Vordergrund. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Erkennung und der Unterstützung trauma-kompensatorischer Stile und Strategien. Anhand von Fallbeispielen der TeilnehmerInnen werden Gesprächssequenzen eingeübt.

7. Beziehungsdynamik in der Beratung
Eingeführt werden die Konzepte von Übertragung und Gegenübertragung als Basis zum Verständnis der Beziehungsdynamik in der Arbeit mit traumatisierten Menschen. Spezielle Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamiken, die sich im Kontakt mit traumatisierten Menschen konstellieren können, werden vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Erkennung von Gegenübertragungsphänomenen der BeraterInnen, um Selbstschutz und angemessene Interventionen zu ermöglichen.

8. Chronifizierte und komplexe Traumata I
Analog dem Vorgehen bei singulär traumatisierten Menschen werden die erarbeiteten Strategien in ihrer spezifischen Anwendung bei Menschen verdeutlicht, die unter einer komplexen Traumatisierung leiden und/oder deren traumatischer Verlauf chronifiziert ist. Komorbide Störungen, die bei chronifizierter Traumatisierung häufig auftreten, werden im Überblick vorgestellt. Schwerpunkte psychoedukativer Maßnahmen für komplextraumatisierte Menschen werden erarbeitet.

9. Chronifizierte und komplexe Traumata II
In diesem Baustein steht die oft schwierige und verwirrende Beziehungsgestaltung früh und komplex traumatisierter Menschen im Fokus. Besondere Herausforderungen für die Beratung werden betrachtet und anhand von Rollenspielen werden exemplarische Situationen geübt.

10. Spezielle Themen der Psychotraumatologie
Bereiche der speziellen Psychotraumatologie werden den betrachtet je nach Interessengebieten der TeilnehmerInnen z.B.: häusliche Gewalt, Vernachlässigung, trangenerative Weitergabe u.a.

Abschluss: Am Abschluss der Ausbildung steht die berufsspezifische Zertifizierung zum Fachberater/zur Fachberaterin für Psychotraumatologie. 

Seminarleitung:

Dr. Regina Rettenbach, Dipl. Psych.  Bettina Keller, Dipl. Psych., Fachberaterin für Psychotraumatologie
Thomas Weber
Dipl. Psych. Elli Kaminer-Zamberg
Heilpraktikerin für Psychotherapie,
Gruppenanalytikerin Natascha Unfried
Dipl. med., FÄ für Kinder- u.
Jugendmedizin, Psychotherapeutin