Was haben Migration und Trauma gemeinsam? In wie fern ist Migration als
Prozess zu verstehen? Welche psychischen Phasen kann eine Person
durchlaufen, die immigriert ist? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen
Trauerprozessen und potentiell traumatischen Erlebnissen? Wie kann das
Trauma der Migration transgenerational weitergegeben werden? Warum
erscheint den Professionellen die transkulturelle Arbeit gelegentlich so
herausfordernd?
In dem Seminar soll zum einen ein theoretischer Hintergrund zu den
Zusammenhängen von Migration und psychischen Belastungsfaktoren sowie
potentiell traumatischen Ereignissen erarbeitet werden. Hierbei wird zum
einen auf die Differenzierungen zwischen Flucht und Migration und ihren
Auswirkungen eingegangen. Gleichzeitig werden Gemeinsamkeiten in Bezug
auf Post-Migrations- und Fluchterfahrungen aufgezeigt. Der Fokus liegt
hierbei auf Migrations- und Fluchtprozessen im Verlauf, welche mit den
Post Migrations- und Fluchtstressoren in Verbindung gebracht werden.
Außerdem werden intergenrationale Prozesse beleuchtet.
Darüber hinaus soll die Frage nach der Auswirkung von Kultur in Bezug
auf die Beratung und Begleitung, im Kontext pädagogischen Arbeitens
thematisiert werden. Wann ist es sinnvoll von Kultur zu sprechen, wann
finden Prozesse der Kulturalisierung statt? In diesem Zusammenhang
werden praxisnahe Ideen der Traumapädagogik vermittelt und gemeinsam
anhand der Frage: Wie können wir Menschen mit Migrations- und
Fluchterfahrungen in einer Stabilisierung unterstützen? erarbeitet.
Abschließend wird der Frage nachgegangen, welche Belastungen mit der Arbeit
potentiell schwer belasteter Menschen mit Flucht -und
Migrationserfahrungen einher gehen. Welche Prozesse von Übertragung-und
Gegenübertragung spielen hierbei eine Rolle?